Diätetik

[griechisch, "Lehre von der gesunden Lebensweise"]: der älteste und am weitesten entwickelte Teil der antiken wissenschaftlichen Medizin. Sie gab Vorschriften für die tägliche Lebensweise, die nicht nur die Kranken heilen, sondern auch die Gesunden gesund erhalten sollte. Die Diätetik umfaßte hygienische Maßnahmen, Ernährung und als Krankendiätetik physikalische Behandlungsmethoden, wie Bäder, Massagen und Bewegungstherapie. Sie wurde im 6. Jh. v. Chr. von den Pythagoreern und den Vertretern der westgriechischen Heilkunde entwickelt und behauptete bis in die Spätantike hinein ihre Vorrangstellung unter den medizinischen Fachgebieten. Zahlreiche diätetische Schriften aus dem Mittelalter spiegeln den Einfluß der antiken Diätetik auf die mittelalterliche Medizin wider.

Quelle: Lexikon der Antike
Text: J. Kollesch