[griechisch, "Handarbeit"]. Die Chirurgie gehört zu den ältesten Fachgebieten der Medizin. In den Homerischen Epen werden einfache Behandlungen von Verletzungen beschrieben. Die hippokratische Medizin brachte es unter Verwendung auffallend weniger und einfacher Instrumente speziell in der Knochenchirurgie zu beachtlichen Leistungen. Nach hippokratischen Methoden werden noch heute bisweilen Schulterluxationen oder der Klumpfuß behandelt. Die Entwicklung der allgemeinen Chirurgie, deren Anfänge in hippokratische Zeit fallen, erfuhr mit dem 3. Jh. v. Chr. einen Aufschwung und erreichte im 1. Jh. n. Chr. ihren Höhepunkt. Das reichhaltigere Instrumentarium dieser Zeit enthielt neben Knochenzangen, -sägen, Skalpell und Messer u. a. Unterbindungsnadeln, Blasensteinhaken, Punktionskanülen, Starmesser und -nadeln. Trotz Kenntnis und Anwendung schmerzstillender Mittel wurde eine völlige Anästhesie nicht erreicht. Größere Operationen waren: Amputationen, Blasensteinschnitt und Bruchoperationen. Die antiken chirurgischen Kenntnisse behielten bis in die Renaissance hinein ihre Gültigkeit.
Quelle: Lexikon der Antike
Text: J. Kollesch